Partnerschule im Blick der Wissenschaft

Ehe- und Paarberatung besitzt eine zentrale Rolle für das psycho-soziale Wohlbefinden, was sich in der seit Jahrzehnten steigenden Nachfrage nach professioneller Unterstützung bei Partnerschafts-problemen zeigt.

Dennoch ist es mehr die Ausnahme, als die Regel, dass die Vorgehens-weise der Ehe- und Paarberatung transparent beschrieben und hin-sichtlich ihrer spezifischen Wirksamkeit detailliert wissenschaftlich untersucht wird, wie es bei dem Verfahren Partnerschule oder – um andere Beispiele zu nennen – dem EPL (Ehe-Vorbereitungsprogramm von Hahlweg) dem KOMKOM (KOMmunikations-KOMpetenz-Training) und der VET (verhaltenstherapeutische Ehetherapie) der Fall ist.

Wie wirkt sich das Verfahren Partnerschule auf die Zufriedenheit in verschiedenen Lebensbereichen aus?

In der Abbildung sind die gewichteten Zufriedenheitswerte (Paarmittelwerte) zu Beratungsbeginn und -ende dargestellt. Als Orientierung dienen die zusätzlich aufgenommenen Normwerte der repräsentativen Bevölkerungsstichprobe.

Die Untersuchungsergebnisse zum Verfahren Partnerschule haben ergeben, dass sich in der Regel die allgemeine Lebenszufriedenheit in der Partnerschaft & Sexualität, die emotionale Nähe und die partner-schaftliche Problemlösekompetenz deutlich zum Positiven verändert.

“Bei dem Verfahren Partnerschule handelt es sich um einen berateri-schen Ansatz, der umfassend evaluiert worden ist. Insgesamt bestä-tigen die entsprechenden Forschungsbefunde, dass die Partnerschule eine wirksame Vorgehensweise zur Klärung und Bewältigung von gra-vierenden Partnerschaftsproblemen ist.

Die kurzfristige Effektivität entspricht der von Eheberatung im allgemeinen. Im Hinblick auf die mittel- und langfristige Effektivität scheint die Partnerschule der ausschließlichen Beratung im Einzel- bzw. Paarsetting überlegen zu sein, denn während des “Nach-Partnerschule-Zeitraums” ergaben sich besondere Zugewinne im partnerschaftlichen Miteinander, die in ihrem Ausmaß die bisherigen Befunde zur Wirksamkeit von Eheberatung deutlich übersteigen. Dieser spezifische Effekt der Partnerschule wird zum einen auf die besonderen Wirkfaktoren innerhalb einer Paargruppe und zum anderen auf die vergleichsweise hohe Stundenintensität zurückgeführt.”

Dr. Dipl.-Psy. Christiane Kröger über das Verfahren Partnerschule.
Aus “Beziehungsprobleme verstehen” – Dr. Rudolf Sanders, S. 268.

Die Detail-Ergebnisse können Sie hier nachlesen und ausdrucken

Notwendigkeit der wissenschaftlichen Evaluation

Die Notwendigkeit zu einer regelmäßigen Überprüfung der Verfahrens-wirksamkeit besteht aus drei entscheidenden Gründen:

  • Der ethischen Verantwortung gegenüber Ihnen als ratsuchende Klienten. Durch die Untersuchung wird die Wirksamkeit des Verfahrens, der darin verwendeten Methoden, Übungen und Techniken erforscht.
  • Der Verhinderung von sozialer Armut durch Scheidung. Scheidungen sind neben Arbeitslosigkeit die Hauptgründe für den Bezug von SGB II (Sozialhilfe). Wenn im Rahmen der Beratung die stabilisierte Fort-führung einer Partnerschaft gelingt, schützt dies vor potenzieller Armut.
  • Sie sollen sich vorab gut informieren können, um für sich die bestmögliche Entscheidung auf der Grundlage fundierter wissen-schaftlicher Ergebnisse zu treffen und sich nicht nur auf bloße Aussagen verlassen müssen.

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